Tilman Rammstedt

Tilman Rammstadt, geboren am 2. 5. 1975 in Bielefeld. Sein Vater ist der Soziologe Otthein Rammstedt, Herausgeber der 24-bändigen „Gesamtausgabe“ der Werke Georg Simmels. Nach Schulzeit und Zivildienst in Bielefeld studierte Rammstedt Philosophie und Literaturwissenschaften in Edinburgh, Tübingen und Berlin, ohne eine geplante Magisterarbeit über Kriegsbilder fertigzustellen. Bereits während des Studiums veröffentlichte er mit der Zeichnerin Silke Schmidt ein Bilderbuch und trat mit Künstlergruppen in Berlin, Zürich und Moskau auf. 2001 war er Mitbegründer der Lesebühne „Visch & Ferse“ und gewann im selben Jahr den Open Mike, was ihn in Kontakt mit Verlagen brachte. Mit drei Schriftstellerkollegen bildete er die Band „Fön“, die einige Jahre bei Veranstaltungen auftrat und zwei CDs veröffentlichte. Tilman Rammstedt lebt als freier Autor in Berlin.

*  2. Mai 1975

von Michael Töteberg

Essay

„Einer der virtuosen Performer des Literaturbetriebs“, so hat Ijoma Mangold (in: „Die Zeit“, 14. 1. 2016) Tilman Rammstedt klassifiziert, dessen Herkunft von der Lesebühne seinen Texten immer noch anzumerken ist: Er schreibt eine stark rhythmisierte, melodische Prosa, getragen von einem unverkennbaren Sound. Diese Literatur entsteht nicht am Schreibtisch im stillen Kämmerlein, sondern im Austausch mit schreibenden Kollegen und dem Publikum; sie ist mehr im „Kaffee Burger“ in Berlin-Mitte zu Hause als in der Darmstädter Akademie für ...